SO FING ES AN


Steuern sind in aller Munde. Die Schweiz wird vom Ausland bedrängt und leidet. Die Steuerpflichtigen leiden ebenfalls und suchen nach Auswegen. Manche suchen nach legalen Wegen, Steuern zu sparen; andere flüchten in die Illegalität und werden zu Steuersündern. So entstehen kleine Konten, die bei der Steuererklärung vergessen werden. Weitere Beträge finden den Weg auf das vergessene Konto, und plötzlich ist es nicht mehr klein.

Das geschieht jahrein, jahraus, überall, nicht nur in der Schweiz. Grössere Steuersünder schmuggeln grössere Beträge am Fiskus vorbei. Wenn sie ertappt werden, wird es teuer, zu Recht. Aber was geschieht, wenn der Steuerbeamte Eigeninitiative entwickelt und die Nach- und Strafsteuern zu seinem Vorteil nutzt?

Dieses – natürlich rein hypothetische – Szenario stellte die Ausgangslage für das Buch dar. Drei Steuersünder müssen ihre hinterzogenen Steuern mit dem Veranlagungsbeamten Matter teilen, mit stattlichem Rabatt immerhin. Wie reagieren sie darauf?

Unterschiedlich. Rechtsanwalt Kellenberger muss, als Nebenleistung, Matter bei einer Bank in Liechtenstein einführen und bei der Kontoeröffnung helfen. Den Arzt Dr. Huber treibt die Forderung Matters an den Rand des Ruins, und er wird unberechenbar. Der IT-Unternehmer Paul Regenass reagiert äußerlich gelassen, aber in ihm sieht es anders aus.

Bei dieser Ausgangslage war es reizvolle, eine Geschichte mit allen möglichen Verwick-lungen zu entwickeln. Wie so oft sind auch hier Frauen die Auslöser der Handlungen ihrer Männer. Sylvia Matter ist das eigentliche Opfer. Nach zwanzigjähriger Ehe wird sie mit dem gehbehinderten Sohn sitzen gelassen. Nutznießerin ist die junge Tanja. Mit ihr will Matter in Neuseeland ein neues Leben anfangen. Zu diesem Zweck will er sein erpresstes Geld in Liechtenstein in einer Stiftung verstecken, ganz nach dem Vorbild vieler grosser Akteure im Nachbarland.

Natürlich muss der Gerechtigkeit Nachachtung verschafft werden. In London, wo er seine Opfer nochmals schikaniert, wird Matter ermordet. Damit beginnt für den Basler Kriminalkommissar Fuchs eine hektische Jagd, bei der Rechtsanwalt Kellenberger eine immer wichtigere Rolle spielt. Weitere Verwicklungen, unerwartete Wendungen dürfen nicht fehlen. Handelt es sich um fünf Verdächtige, oder muss der mögliche Täterkreis noch weiter gezogen werden?

Auch bei diesem Buch hat mich meine Frau, Jolanta Samochowiec Mathys, liebevoll un-terstützt, als erste Leserin und Kritikerin, aber auch mit steter Aufmunterung, wenn Zweifel an der Nützlichkeit des Unterfangens den Fortschritt des Werkes gefährdeten. Ohne sie wäre das Buch nie fertig gestellt worden. Dank schulde ich sodann meiner allzu früh verstorbenen Studienfreundin Marlies Becht-Gutmann, die mir als Richterin am Strafgericht und am Appellationsgericht wertvolle Einblicke in die Abläufe bei der Staatsanwaltschaft und beim Kriminalkommissariat Basel verschafft hat. Schließlich gebührt mein Dank auch Gerd Haffmans, der das Manuskript als Zweitleser sachkundig kommen-tiert und mich zur Publikation ermuntert hat.